1. Chemische Charakterisierung
Identifikation und Quantifizierung von extrahierbaren Substanzen (extractables and leachables (E&L))
Chemische Charakterisierung
Identifikation und Quantifizierung von extrahierbaren Substanzen (Extractables and Leachables (E&L))
Mehr Sicherheit für Medizinprodukte dank chemischer Charakterisierung
Gemäß der Biokompatibilitätsnorm ISO 10993-1 müssen für alle Medizinprodukte Informationen über die chemische Zusammensetzung eingeholt werden. Demzufolge ist eine chemische Charakterisierung für die meisten Medizinprodukte erforderlich, von Produkten mit geringem Risiko wie Pflaster oder medizinische Spatel bis hin zu Produkten mit hohem Risiko wie Implantaten. Die Analyse der chemischen Substanzen, die von einem Produkt in den Körper des Patienten freigesetzt werden, ermöglicht die Vorhersage und Reduzierung potenzieller Toxizitäten.
Welche physikalisch/chemische Methoden eignen sich zur chemischen Charakterisierung?
Bei der chemischen Charakterisierung von Medizinprodukten gemäß ISO 10993-18 werden unter Anwendung verschiedene Methoden und Techniken flüchtige, semiflüchtige und nichtflüchtige organischen und anorganischen Substanzen analysiert. Diese Substanzen werden zuvor durch geeignete Extraktionsverfahren aus den Produkten herausgelöst bzw. abgewaschen und geben einen Überblick über potenziell, bei der Anwendung freigesetzte unerwünschte Stoffe. Dieses chemische Profil wird genutzt, um das Gesamtrisiko für den Patienten bzw. den Anwender bei Anwendung des Produkts zu bewerten.
Bei den hierzu verwendeten analytischen Methoden handelt es sich um hochauflösende und sensitive Techniken. Üblicherweise kommen je nach Gefährdungspotenzial der Produkte folgende Methoden zur Anwendung:
Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS)
Analytische Methode, mit der bei der chemischen Charakterisierung von Medizinprodukten nach metallischen und anorganischen Elementen gescreent wird.
Gaschromatografie mit Dampfraumanalyse und Massenspektrometrie-Kopplung (HS GC-MS)
Analytische Methode, die im Rahmen der chemischen Charakterisierung von Medizinprodukten volatile (flüchtige) organische Moleküle (VOC) berücksichtigt.
Gaschromatografie mit Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS)
Analytische Methode die im Rahmen der chemischen Charakterisierung semivolatile organische Moleküle (SVOC) bis zu einem Molekulargewicht von ca. 600 Da berücksichtigt.
Flüssigchromatografie mit Massenspektrometrie-Kopplung (LC-MS)
Analytische Methode, die im Rahmen der chemischen Charakterisierung von Medizinprodukten nicht volatile organische Moleküle (NVOC) berücksichtigt.