3. Biologisch / toxikologische Endpunkte
Identifizierung biologischer Effekte nach Exposition
Biologisch/toxikologische Endpunkte
Identifizierung biologischer Effekte nach Exposition
Was sind das für biologische Endpunkte zur Bewertung der Biokompatibilität?
Zytotoxizität – ISO 10993-5
Zytotoxizitätstests bestimmen mittels Elutionstest und Agarose-Overlay-Test in Zellkulturen den allgemeinen Toxizitätsgrad von Medizinprodukten oder deren Material, das heißt das Potenzial für unspezifische Zellschäden. Ein Zytotoxizitätstest ist eine vergleichsweise kostengünstige und dabei sehr sensitive Methode den toxischen Effekt von Medizinprodukten zu ermitteln.
Genotoxizität – ISO 10993-3 und FDA
Genotoxizitätstests dienen dem Nachweis von Toxinen, die sich auf das Erbgut der Zellen auswirken können. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Materialien keine genetischen Veränderungen verursachen, die zu Krebs führen könnten.
Hämokompatibilität – ISO 10993-4 und ASTM
Hämokompatibilitätstests bewerten mithilfe von Hämatologie- und Thrombosetests, wie sich Medizinprodukte beim Kontakt mit menschlichem Blut und Blutkomponenten auswirken. Produkte, die mit Blut in Berührung kommen (z. B. Katheter oder Herzklappen), müssen geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie keine Blutgerinnsel oder Hämolyse verursachen.
Reizungen – ISO 10993-23
Hautirritationstests beurteilen Medizinprodukte bezüglich ihrer möglichen hautschädigenden/hautreizenden Wirkung. Zu diesem Zweck werden Reaktionstests an Haut und Auge, intrakutane Reaktionstests sowie in vitro Tests auf Hautirritation durchgeführt.
Sensibilisierung – ISO 10993-10
Sensibilisierungsprüfungen werden durchgeführt, um mittels in vivo und in vitro Testmethoden mögliche Immunreaktionen zu beurteilen. Hierbei wird untersucht inwieweit die Produkte allergische Reaktionen auslösen können.
Systemische Auswirkungen möglicher Toxizität und Pyrogenität – ISO 10993-11 und ASTM
Hierbei handelt es sich um Tests auf akute bis chronisch systemische Toxizität durch Substanzen, die für den Körper schädlich sein können. Pyrogenitätstests prüfen Medizinprodukte auf fieberverursachende Stoffe, sogenannte Pyrogene, die sich auf Patientinnen und Patienten auswirken, wenn diese in Kontakt mit dem Medizinprodukt kommen.
Prüfung auf Implantationseffekte – ISO 10993-6
Diese Prüfungen beurteilen makroskopisch und mikroskopisch, wie sich Medizinprodukte auf das sie umgebende Lebendgewebe auswirken. Hierbei soll sichergestellt werden, dass keine negativen Auswirkungen auf die umgebenden Gewebe auftreten, wie zum Beispiel Narbenbildung oder Abstoßungsreaktionen.
Es gibt zahlreiche weitere Untersuchungsmethoden und biologische Endpunkte. All diese Tests sind Teil eines umfassenden Risikomanagementprozesses und werden häufig nach internationalen Normen wie der ISO 10993 durchgeführt. Letztlich dienen sie dem Schutz und der Sicherheit der Patienten und bestätigen die Zuverlässigkeit und Wirksamkeit der Medizinprodukte.